Cello und Schiller
„… nehmt die Gottheit auf in euren Willen.“
3. Solo-Suite für Cello von J. S. Bach
Cello: Eva Staszewska
Gedichte & Texte aus dem 23. Brief der ästhetischen Erziehung von Friedrich Schiller
Sprache: Heide Mende-Kurz
SAMSTAG, 17. MAI 2025, 18 UHR
Galerie FORUM TÜRK
Neckarstr. 13
72622 Nürtingen
Liebe Besucher,
Warum ist die ästhetische Erziehung des Menschen für Schiller ein zentrales Anliegen?
Er möchte erlebbar machen, dass die Schönheit nur aus dem eigenen I C H heraus wahrgenommen werden kann. Je mehr schöne Dinge sich um mich versammeln, desto wohler fühle ich mich. In den Worten m -ich und s -ich – haben wir das i c h mit den schaffenden Lauten, Konsonanten „m“ und „s“ davor.
Unsere großartige Sprache ist eben voller Geistgeheimnisse. Und jetzt setzt Schiller die Krone auf das Schönheitswesen mit dem Satz:
„Die Wahrheit ist nichts, was so wie die Wirklichkeit oder das sinnliche Daseyn der Dinge von außen empfangen werden kann; sie ist etwas, das die Denkkraft selbsttätig und in ihrer Freiheit hervorbringt.“
Warum also lässt Schiller in seinem Gedicht „Das Ideal und das Leben“ den Ruf erklingen?
„Nehmt die Gottheit auf in euren Willen,
und sie steigt von ihrem Weltenthron“!
Ist das nicht ein Bild dafür, sich selbst in die Hand zu nehmen?